Die globale Erwärmung ist nicht nur ein globales Umweltproblem, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Von extremer Hitze und Naturkatastrophen bis hin zu psychischen Erkrankungen und Krankheitserregern - all diese Faktoren können die Gesundheit von Einzelpersonen und Gemeinschaften direkt oder indirekt beeinträchtigen.
Ursachen
Direkte Ursachen von Erkrankungen
Sturm
Dürre/Hitze
Temperatur-veränderungen
Waldbrände
Flut
Indirekte Ursachen von Erkrankungen
Abnahme der Wasserqualität
Verschlechterung der Luftqualität
Landnutzungs-änderung
Ökologische Störungen
Erkrankungen
psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen, wie Stress, Angstzustände, Traumata und Depressionen können unter anderem durch extreme Wetterereignisse ausgelöst werden. Sie entstehen durch den Verlust von Eigentum (Häuser aber auch Nutztiere), den daraus folgenden finanziellen Schwierigkeiten, aber auch im Extremfall aus der Vertreibung aus der Heimat durch klimabedingte Änderungen. Eine weitere Ursache und sozusagen eine direkte Folge ist das Konfliktpotential, das sich aus den Klimaänderungen ergibt.
Unterernährung
Klimaschwankungen und -extreme gehören zu den Hauptursachen von schweren Ernährungskrisen. Steigende Temperaturen, Überschwemmungen und Dürren beeinträchtigen die landwirtschaftliche Produktion und gefährden damit die Ernährungssicherheit.
Verletzungen, Todesfälle
Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen, Stürme und Waldbrände führen nicht nur zu Verletzungen, sondern auch zu Todesfällen.
Atemwegserkrankungen/ Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Hitze und Luftverschmutzung wirken sich negativ auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System aus. Die Zunahme an Hitzewellen und die Verschlechterung der Luftqualität aufgrund von Smog und Rauch erhöhen das Risiko für Asthma, Bronchitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Allergene
siehe Auswirkungen Deutschland
Infektionskrankheiten
siehe Auswirkungen Deutschland
Vergiftungen / wasserbedingte Krankheiten
Erwärmte Gewässer bieten ideale Bedingungen für die Vermehrung bestimmter Bakterien, die über Trinkwasser oder direkten Hautkontakt aufgenommen werden können. Der Konsum von verunreinigtem Wasser oder Meeresfrüchten kann zu Magen-Darm-Erkrankungen führen, während bestimmte Vibrio-Bakterien sogar toxisch wirken und im schlimmsten Fall tödlich sein können. Zusätzlich zeigen Untersuchungen eine erhöhte Antibiotikaresistenz von Krankheitserregern in warmen Gewässern. Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen kommt es zudem vermehrt zu Durchfallerkrankungen. Auch die Nahrungsmittelsicherheit wird durch steigende Temperaturen gefährdet, da sich Krankheitserreger wie Salmonellen bei höheren Temperaturen in Lebensmitteln und Wasser schneller vermehren können.
Hitze
siehe Auswirkungen Deutschland
©WHO - Icons und Informationen übernommen aus:
COP24 Special report: Health & Climate Change - Seite 23 European Academies' Science Advisory Council - Climate Change and HealthWer ist besonders betroffen?
vulnerable Gruppen
Auswirkungen Deutschland
Hitze
Auswirkungen von Hitze auf den Menschen
Geändert übernommen von der deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit:
KLUG - Hitze und ihre FolgenAllergene
Durch die Erderwärmung werden Menschen, die gegen Pollen allergisch sind, häufigere und stärke Beschwerden haben. Folgende Punkte sind dafür verantwortlich:
Quelle:
Umweltbundesamt - AllergeneLuftverunreinigungen
Luftschadstoffe entstehen vor allem durch verkehrsbedingte Feinstaubemissionen, können jedoch auch durch Trockenheit (Staub) oder Vegetationsbrände (Rauch) verursacht werden. Zusätzlich kann die globale Erwärmung die Bildung von bodennahem Ozon durch Pflanzen fördern. Ozon ist ein Reizgas und kann zu Augenreizungen, Husten und Kopfschmerzen führen. Feinstaub hingegen erhöht das Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Infektionen
Besonders Wildtiere, die sich mit Bakterien, Viren oder Parasiten angesteckt haben, dienen häufig als Überträger von Infektionen. Durch die steigenden Temperaturen wird die Zahl der Tiere, die Infektionen übertragen, zunehmen, da sie in Deutschland immer bessere Lebensbedingungen vorfinden. Einen guten Überblick gibt auch die Publikation vom BMU - Den Klimawandel gesund meistern Folgende Tiere sind oder werden für die meisten Übertragungen auf den Menschen verantwortlich sein:
Zecken: Einheimische Zecken profitieren in Deutschland von der Klimaerwärmung, da ihre Überlebenschancen im Winter steigen. Neu eingeschleppte Zeckenarten können aber auch zu Problemen führen.
Stechmücken: Stechmücken, die durch Tourismus oder Warenaustausch aus dem Ausland eingeschleppt werden, können sich auch in Deutschland etablieren und vermehren. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Infektionen auf den Menschen übertragen werden. Zudem können Stechmücken ihre Körpertemperatur nicht regulieren und profitieren von den steigenden Temperaturen in Deutschland durch einen besseren Stoffwechsel und ein verstärktes Wachstum. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Asiatische Tigermücke zu nennen, die das Dengue-Virus übertragen kann.
Nagetiere: Nagetiere übertragen vor allem Hantaviren. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über einen Umweg: Die Viren werden mit Speichel, Kot und Urin ausgeschieden. Wenn die Ausscheidungen durch Hitze trocknen und zu Staub werden, kann der Staub mit den Hantaviren aufgewirbelt und vom Menschen eingeatmet werden. Längere Trockenperioden erhöhen somit das Risiko einer Übertragung auf den Menschen. Die Klimaerwärmung in Deutschland wirkt sich auch positiv auf die Vermehrung der Nagetiere aus.
Pandemien
Neben dem Bevölkerungswachstum, der Ausbreitung des Menschen, der global vernetzten Wirtschaft, der Zunahme von Reisen, Konflikten und Migration ist auch die globale Erwärmung dafür verantwortlich, dass Pandemien in Zukunft wahrscheinlicher werden.Die Ursachen der Klimakrise sind:
Der Mensch kommt durch die Ausdehnung seines Lebensraumes, z.B. durch Waldrodungen, vermehrt mit Wildtieren in Kontakt (siehe Verstärkungen)
Der Temperaturanstieg beeinflusst die Verbreitung von Krankheiten, die durch Vektoren (z.B. Mücken oder Zecken) übertragen werden.
Durch das Auftauen der Permafrostböden können auch "alte" Viren freigesetzt werden, die über Jahrtausende im Eis eingeschlossen waren. Eine Übertragung auf den Menschen ist jedoch unwahrscheinlich.
Weiterführende Informationen
Weiterführende Informationen sind auch in der Publikation The Lancet Countdown on health and climate change von der Fachzeitschrift The Lancet zu finden. Der Bericht kann nach einer Registrierung kostenlos heruntergeladen werden - die Übernahme von Informationen ist jedoch nur gegen Bezahlung gestattet.